Firmenwagen statt Gehaltserhöhung
Wer sich in Zukunft für einen Dienstwagen statt für eine Gehaltserhöhung entscheidet, fährt steuerlich gesehen auch sehr gut. Wir zeigen Ihnen, welche Vorteile sich für den Arbeitnehmer daraus ergeben.
Auf der einen Seite wird der Dienstwagen als Motivator eingesetzt und ist Ausdruck der Wertschätzung. Doch auf der anderen Seite stehen wirtschaftliche Aspekte hinter der Entscheidung für einen Dienstwagen und gegen eine Gehaltserhöhung. Und wie beliebt der Dienstwagen bei den Deutschen ist, zeigen die Zahlen des Marktforschungsinstitutes Dataforce. In den ersten drei Monaten des Jahres 2008 haben deutsche Unternehmen 3,9 Prozent mehr Dienstwagen bestellt als im selben Zeitraum 2007.
Clevere Angestellte greifen nicht vorschnell zu mehr Gehalt, sondern sie handeln besser mit ihrem Chef einen neuen Dienstagen aus. Denn der Fiskus zeigt sich bei Dienstwagen sehr großzügig.
Die „Gehaltserhöhung“ entspricht dann der Höhe der monatlichen Leasingrate des PKWs. Der Arbeitnehmer spart bei der Gehaltsumwandlung die Einkommenssteuer. Wie hoch das Sparpotential ausfällt, hängt von folgenden Faktoren ab: dem Gehalt des Arbeitnehmers, dem zu versteuernden geldwerten Vorteil, dem Preis des PKWs, der Fahrleistung und den Anteil an privaten Fahrten. Die genaue Höhe des geldwerten Vorteils können Sie hier berechnen:
[geldwertervorteilrechner]Beispielrechnung
In unserem Beispiel haben wir die Gehaltserhöhung mit dem Dienstwagen verglichen. Der Arbeitnehmer steht vor der Wahl, entweder bekommt er eine Gehaltserhöhung von 600 Euro monatlich oder einem Auto, dessen Wert 40.000 Euro beträgt. Die Firma würde dann für Anschaffung und Betriebskosten 11.000 Euro p.a. berechnen. Der Mitarbeiter wohnt 8 km von der Firma entfernt. Die Berechnungen können Sie der folgenden Tabelle entnehmen.
Vergleich zwischen Gehaltserhöhung und Gehalt mit Dienstwagen
Entwicklung des Gehaltes | Ausgangssituation | Gehalt mit Gehaltserhöhung | Gehalt mit Dienstwagen |
---|---|---|---|
Jahresgehalt | 45.000,00 € | 50.000,00 € | 45.000,00 € |
+ Sachbezug Dienstwagen | – | – | 3.600,00 € * |
+ Sachbezug Fahrten zur Arbeit | – | – | 1.080,00 € ** |
= Gesamtbrutto im Jahr | 45.000,00 € | 50.000,00 € | 49.680,00 € |
– Steuern und Sozialabgaben *** | 22.500,00 € | 25.000,00 € | 24.840,00 € |
= Nettogehalt im Jahr | 22.500,00 € | 25.000,00 € | 24.840,00 € |
– Sachbezüge | – | – | 5.184,00 € ** ** |
– Private Kosten für PKW ** *** | 7.000,00 € | 7.000,00 € | – |
= Verfügbares Einkommen im Jahr | 15.500,00 € | 18.000,00 € | 19.656,00 € |
= Einkommensplus gegenüber Ausgangsposition | – | 2.500,00 € | 4.156,00 € |
Legende * für Privatfahrten: 1% von 30.000 € = 300 € x 12 Monate ** 0,03% von 30.000 € = 12 € x 10 km x 12 Monate *** Steuerklasse I, Kassenbeitrag 12,8%, Pflegevers. 1,7%, Rentenv. 19,9%, Arbeitslosenv. 3,9%, Kirchensteuer 8% ** ** 4.8 plus 1.080 € ** *** Kosten für ein privat-PKW sind gleich mit den eines Dienstwagens Bei den Arbeitnehmern, bei denen keine Gehaltsverhandlung anstehen, besteht auch die Möglichkeit, den Dienstwagen per Umwandlung eines Teils des gegenwertigen Gehaltes (Gehaltsverzicht) wahrzunehmen. Wenn der Arbeitnehmer das Ok. von seinem Arbeitnehmer erhalten hat, muss nur noch geklärt werden, wie der geldwerte Vorteil versteuert wird. Zur Auswahl stehen die 1-Prozent Pauschalbesteuerung oder die Fahrtenbuch-Variante. Tipp: Wer viel privat fährt, kommt mit der Pauschalbesteuerung besser weg. Wir haben die beiden Varianten gegenübergestellt. Mir welcher Variante Sie besser fahren, hängt von der Fahrleistung ab.
Beispiel für die Ein-Prozent-Regel
Kosten der Ein-Prozent-Regel am Beispiel | |
---|---|
Listenpreis des Dienstwagens | 30.000,00 € |
Privatfahrten 1 % von 30.000,- € = 300,- €; 300,- € x 12 Monate | 3.600,- € |
Fahrten zwischen Wohnung und Arbeit (0,03 % von 30.000,- € = 9,- €; 9,- €x 10 km x 12 Monate) | 1.080,- € |
= privater Nutzungswert | 4.680,00 € |
Steuerschuld bei 42 % | 1.965.60 € |
Vergleich zwischen einigen wenigen und vielen Privatfahrten
Fahrtenbuch | Wenig Privatfahrten | Viele Privatfahrten |
---|---|---|
Kaufpreis des Dienstwagens | 30.000,00 € | 30.000,00 € |
Fahrleistung pro Jahr | 20.000 km | 20.000 km |
Fahrleistung davon privat pro Jahr | 5.000 km | 17.000 km |
Kfz-Kosten | 7.000,00 € | 7.000,00 € |
= Privater Nutzungswert (Privatfahrten geteilt durch 20.000 km x 100) | 1.750,00 € (= 25 % * von 7.000,- €) | 5.950,00 € (= 85 % ** von 7.000,- €) |
Steuerschuld bei 42% | 735,00 € | 2499,00 € |
Legende * 5.000 km geteilt durch 20.000 km x 100 = 25% ** 17.000 km geiteilt durch 20.000 km x 100 = 85%