Tipps für den KFZ-Versicherungsvergleich

Versicherungsnehmer sollten ihre KFZ-Versicherung jedes Jahr auf den Prüfstand stellen und den Markt nach günstigeren Policen sondieren. Die „Wechselsaison“ ist im Herbst: Wer bis zum 30. November seinen Vertrag kündigt, kann zum Jahreswechsel aussteigen. Der KFZ-Versicherungsvergleich gehört zu den aufwändigsten Tarifvergleichen. Zum einen konkurrieren mehr als 100 Versicherungsgesellschaften mit einer noch weitaus größeren Zahl an Tarifen um die Kundschaft, zum anderen bemühen sich die Versicherer angesichts des Wettbewerbsdrucks um eine erschwerte Vergleichbarkeit ihrer Produkte mit denen der Konkurrenz. „Individueller Service“ und eine „am Kunden orientierte Unternehmensphilosophie“ sind nette Versprechen. Relevant ist letztlich nur das Preis/Leistungsverhältnis.

Große Preisunterschiede auch bei Direktversicherern

Dieses unterscheidet sich zwischen den Anbietern am Markt gewaltig. Selbst zwischen Direktversicherern liegen bei vergleichbarer Leistung bis zu 30 Prozent. Der teuerste Tarif kann mehrere hundert Prozent teurer sein als der günstigste. Verbraucherschützer und Branchenexperten gehen für Musterhaushalte von einem jährlichen Sparpotenzial im Bereich von einigen hundert Ezro aus. Wer am Versicherungsschutz nichts ändern und nach Möglichkeit auch nicht zu einem anderen Versicherer wechseln möchte, kann seine bestehende Versicherung testen und auf der Grundlage der eigenen Vertragsdaten (Typklasse, Wohnort etc.) anonym die Prämie für einen Neukundentarif mit vergleichbaren Leistungen ausrechnen lassen. Nicht selten liegt diese (wettbewerbsbedingt) 10 Prozent unter der des laufenden Vertrages. Manche Versicherer lenken ein, wenn sie damit konfrontiert werden.

Vollkasko oder Teilkasko?

Nicht nur der Versicherer, sondern auch der Versicherungsschutz gehört auf den Prüfstand. Das gilt zumindest für die Entscheidung zwischen einer Teilkasko- und einer Vollkaskoversicherung. Nicht immer ist eine Teilkaskoversicherung so viel günstiger wie es intuitiv anzunehmen wäre. Treffen einer hoher Schadenfreiheitsrabatt (den es nur in der Vollkasko gibt) und ein bestimmter Fahrzeugtyp (Modelle der Oberklasse mit starker Motorisierung) kann der Vollkaskoschutz sogar minimal günstiger sein – bei zugleich deutlich erweitertem Versicherungsschutz! In der Regel sind die Beiträge bei einer Teilkaskoversicherung allerdings deutlich niedriger, weshalb viele Versicherungsnehmer den Wechsel von einer Vollkaskoversicherung zu einer Teilkaskoversicherung erwägen. Hier gilt es, die stets bestehende Option eines Zwischenschritts zu bedenken: Wird für die Vollkaskoversicherung eine erhöhte Selbstbeteiligung vereinbart, sinkt die Prämie ebenfalls deutlich.

Im Tarifdschungel das Ziel nicht aus den Augen verlieren

Im seit Jahren gedeihenden Tarifdschungel der KFZ-Versicherung fällt es nicht immer leicht, das Wesentliche (das optimale Preis/Leistungsverhältnis) im Auge zu behalten. Es gilt, echte Argumente von bloßem Tarifschmuck zu unterscheiden. So macht es keinen Sinn, einen Vertrag wegen eines „Garagenrabatts“, „Sonderkonditionen für Immobilienbesitzer“ oder „Preisnachlässen für BahnCard-Inhaber“ abzuschließen. Diese Merkmale fließen zwar tatsächlich in die Kalkulation des Versicherers mit ein, gegen aber nicht den Ausschlag. Wertvoller sind günstige Einstiegsoptionen für volljährige Kinder oder Regelungen, die eine Rückstufung in eine ungünstigere Schadenfreiheitsklasse erst ab dem zweiten Schadenfall vorsehen. Wer angibt, das Fahrzeug ausschließlich selbst zu fahren, profitiert von einer zweiwöchigen Ausnahme pro Jahr von dieser Regelung. Einige Versicherer erweitern den Versicherungsschutz für im Fahrzeug befindliche Gegenstände – angesichts der steigenden Zahl der Diebstähle aus Autos heraus eine nützliche Komponente. Ähnlich verhält es sich mit Erweiterungsklauseln für Marderbisse etc.

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Günstige Risikomerkmale einsetzen

Versicherer beziehen in ihre Prämienkalkulation eine Vielzahl von Variablen mit ein. Bestimmte Merkmale sind für Versicherungsnehmer ein Vorteil und sollten, wenn sie nach Vertragsschluss eintreten, als Anlass zu einer neuen Kalkulation genommen werden. Das lohnt sich oft, wenn Nachwuchs auf die Welt kommt: Mit „Baby on Board“ geschehen statistisch betrachtet offenbar weniger Unfälle. Auch eine geringe Kilometerleistung wirkt sich günstig aus. Anstatt diese im Eifer der Vorsicht zu hoch anzugeben, wird sie bei Bedarf später besser nach oben korrigiert.

Zusatzversicherungen: Nicht über den Bedarf hinaus abschließen

Über die KFZ-Haftpflicht und die Kaskoversicherung hinaus bieten die meisten Versicherer weitere Produkte an – insbesondere Unfallversicherungen und Autoschutzbriefe. KFZ-Unfallversicherungen sind unter Versicherungsexperten und Verbraucherschützern nicht unumstritten, weil reguläre private Unfallversicherungen ohne Einschränkungen der Unfallursache für bezahlbare Beiträge erhältlich sind und einen Schutz ohne Lücken bieten.