Sparkassen-Direktversicherung machte den Anfang
Der erste Versicherer, der in Deutschland Pay as you drive-Tarife für die Kfz-Versicherung anbot, war die Sparkassen-Direktversicherung. Mittlerweile sind nach Angaben der Versicherung die ersten 1.000 Einheiten des Telematik-Sicherheits-Services bereits vergriffen. Autofahrer, die Interesse an dieser Art der Kfz-Versicherung bei der Sparkassen-Direktversicherung haben, können sich auf eine Warteliste setzen lassen. Wie lange der Testlauf durchgeführt werden und ob eine solche Kfz-Versicherung mit dem Telematik-Tarif auch grundsätzlich von der Sparkassen-Direktversicherung für alle interessierten Versicherten angeboten werden wird, kann derzeit nicht gesagt werden.Surftipp: KFZ-Versicherungen im Vergleich
R+V-Versicherung trug die Idee bereits zu Grabe
Beendet hat das Experiment Telematik-Tarif indes die R+V-Versicherung. Im Oktober dieses Jahres gab der drittgrößte Kfz-Versicherer in Deutschland bekannt, dass man sich nach einer Auswertung der Testergebnisse gegen eine Einführung eines solchen Pay as you drive-Tarifs entschieden hat. Zum einen war im Testlauf mit 1.500 Fahrzeugen und den dabei 25 Millionen gefahrenen Kilometer klar geworden, dass es nicht möglich war, eine ausreichende Datenbasis zu haben, um einen solchen Telematik-Tarif für die Kfz-Versicherung anzubieten. Zum anderen wurde letztlich deutlich, dass PAYD nicht die nötige Akzeptanz der deutschen Autofahrer würde erlangen können. Dazu Marc-Oliver Matthias von der R+V-Versicherung in einer offiziellen Stellungnahme: „Die Systeme haben eindeutig Grenzen. Darüber hinaus fehlen die Bewertungsgrundlagen und Schadenerfahrungen, um die Daten sinnvoll auszuwerten.“Sijox will es wagen
Inzwischen hat sich ein weiterer deutscher Autoversicherer an das Thema Telematiktarif gewagt. Sijox will mit einer Smartphone-App statt einer Telematik-Box den Markt in diesem Bereich erobern. Seit Ende Oktober dieses Jahres hat Sijox, eine Versicherung, die vor allem junge Autofahrer ansprechen soll und als Tochter zur Signal Iduna gehört, einen solchen Pay-as-you-drive-Tarif im Angebot. Der Vorteil der App, die unten auch im Video zu sehen ist, wird schnell deutlich: es wird dafür keine Telematik-Box im Auto selbst benötigt, der Einbau entfällt damit. Zudem soll zugleich das Erstellen von Streckenprofilen wegfallen. Aufgezeichnet werden lediglich die Beschleunigung des versicherten Fahrzeugs, sowie die Geschwindigkeit in Kurven und das Bremsverhalten. Ein GPS-System ist darin jedoch nicht enthalten, wodurch es zu keiner Aufzeichnung der befahrenen Strecken selbst kommen soll. Die technische Lösung selbst kommt von TomTom, dem Marktführer schlechthin in Sachen Navis.sijox AppDrive® im Video: Sicher fahr’n, sofort spar’n!
Je nach Punktestand gibt es Geld zurück
Bei dem Telematik-Tarif von sijox wird mit Punkten gerechnet. Dabei geht die Skala von 0 Punkten bis zu 100 Punkten, wobei die beste Ergebnis einen idealen Fahrstil darstellt, das schlechteste Ergebnis (= 0 Punkte) einen absolut katastrophalen Fahrstil abzeichnet. Einmal im Jahr, immer zum Ende des Versicherungsjahres, kommt für die Versicherten dann die große Abrechnung.Surftipp: Versicherungstarife auf einen Blick